Sarkopene Adipositas – SA

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Dr. med. Claas Hohmann

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Die sarkopene Adipositas stellt eine Sonderform der Adipositas dar. Sie ist durch eine geringe Muskelmasse, eine eingeschränkte Muskelfunktion bei gleichzeitig hoher Fettmasse definiert [1]. Diese Form der Adipositas finden sich bei etwa 15 % der adipösen Männer und 23 % der adipösen Frauen. Bei einer „normalen Adipositas“ kommt es durch die vermehrte Zunahme des Gewichts (Fettmasse)  zu einer höheren Belastung der Skelettmuskulatur und damit zu einem Training-Effekt. Während also bei der „normalen Adipositas“ die Muskelmasse in einem gewissen Maße – wenn auch unterproportional – mit zunehmender Fettmasse zunimmt, ist dies bei der SA umgekehrt. Hier nimmt die Muskelmasse ab und die Fettmasse zu. Die sarkopene Adipositas stellt somit ein eigenes Krankheitsbild dar. Es kann zwischen einer primären SA (pSA) und einer Sekundären SA (sSA) unterschieden werden. Im Rahmen der primären SA kommt es neben und durch den altersbedingten Muskelabbau zu einer zunehmenden Adipositas. Ab dem 40. Lebensjahr verliert der Mensch innerhalb von 10 Jahren ca. 8 Prozent seiner Muskelmasse, ab dem 70. Lebensjahr sogar bis zu 15 Prozent. Durchschnittlich reduziert sich ab dem 50. Lebensjahr die Muskelmasse um ca. ein bis zwei Prozent pro Jahr, 80-Jährige haben dann z.T. bereits 40 Prozent ihrer ursprünglichen Muskelmasse verloren [2]. Zusätzlich zum reinen Masseverlust kommt es zu einer altersbedingten Funktionseinschränkung in der Leistungsfähigkeit der Mitochondrien und einer verminderten Rekrutierung der Muskelfasern durch die Alpha Motoneurone und damit zu einer relativen Kraftleistungsminderung (Kraft/Kg Muskel) [3]. Die sekundäre SA beginnt mit einer Phase der Inaktivität, welche häufig durch Krankheit oder Funktionseinschränkungen induziert ist, aber auch mit bestimmten inaktiven Lebenssituationen (berufliche Situation, Lockdown etc.) verbunden sein können. Bei stark bis krankhaft übergewichtigen Menschen verbirgt die Decke aus Körperfett den gefährlichen Muskelverlust.

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Autor Dr. med. Claas Hohmann