Oxidativer Stress beim primären Offenwinkelglaukom
Lieferzeit
Sofort
Auf Lager
SKU
2011-135_F34-44
12,95 €
Das primäre Offenwinkelglaukom (POWG) wird von der European Glaucoma Society als eine Optikusneuropathie mit Glaukom-typischen Gesichtsfeldausfällen und Papillenauffälligkeiten beschrieben, dessen Entstehung als ein multifaktorielles Geschehen angesehen wird. Neben dem individuell erhöhten Augeninnendruck und zu starker Tagesdruckschwankungen sind eine genetische Belastung, zunehmendes Lebensalter, die Myopie, vaskuläre Risikofaktoren, sowie das Rauchen weitere Risikofaktoren für die Entwicklung einer glaukomatösen Optikusneuropathie.
Bei diesem Artikel handelt es sich um ein e-Journal
Wenngleich die Augeninnendrucksenkung in der antiglaukomatösen Strategie heute die dominierende Therapieoption darstellt und ihre Wirksamkeit insofern erwiesen ist, dass ein guter Teil der Glaukompatienten davon profitieren, so darf doch nicht ausser Acht gelassen werden, dass mit der alleinigen Augeninnendrucksenkung vielen Patienten nicht ausreichend geholfen wird. Denn trotz 25-%iger Augeninnendrucksenkung auf durchschnittlich 15,5 mm Hg kam es beispielsweise im Early Manifest Glaucoma Trial nach 6 Jahren Nachbeobachtungszeit zu einer Glaukomprogression bei 45% der behandelten Patienten, die nach 8 Jahren sogar auf 59% anstieg. Damit soll die Augeninnendrucksenkung nicht in Frage gestellt werden, aber die hier vorgestellten Daten zum POWG zeigen eindrücklich, dass das Behandlungskonzept weitaus umfassender, sprich ganzheitlicher sein sollte. Neben der optimalen Einstellung von Stoffwechsel (Blutzucker, Blutfette, Schilddrüse) und Durchblutung (Blutdruck, Vasospastik) sollte auch die orthomolekulare Therapie miteinbezogen werden, um den oxidativen Stress in den Griff zu bekommen. Hierzu sind allerdings auch Lebensführungsstrategien wichtig, wie zum Beispiel Vermeiden von Rauchen, unregelmässiges Essen und zu wenig Schlaf. Diese Massnahmen erfordern eine enge Zusammenarbeit von Patient, Augenarzt und Hausarzt/Internist und kann nur dann funktionieren, wenn dem Patienten die umfassende Bedeutung des Krankheitsbildes Glaukom bewusst ist.
| Seiten | 11 |
|---|---|
| Autor | Erb, Prof. Dr. med. Carl; Heinke, Melanie |


