Mitochondrien - ATP-Bestimmung - was sagen sie eigentlich über die Mitochondrienfunktion aus?

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Der Energiestoffwechsel von Zellen des Blutes ist eine komplexe Herausforderung und in kener Weise ein auf jeden Zelltyp oder Menschen anwendbares Dogma. Allzu sehr variieren verschiedenste Parameter beim Abbau von Energiesubstraten, beim Aufbau zellulärer Komponenten, sowie bei der Einstellung von Gleichgewichten zwischen kurzweiliger Energiegewinnung (anaerobe Glykolyse) und nachhaltiger mitochondrialer Atmung (aerobe Glykolyse). Nichtsdestotrotz stehen heute Werkzeuge zur Verfügung um die Stoffwechselleistung spezifischer Zellen anhand mehrerer Parameter zu bestimmen. Doch Vorsicht ist geboten, denn eine zu eingeschränkte Anwendung einzelner Techniken kann entscheidende Informationen vorenthalten bzw. zur Fehlinterpretation führen. In diesem Artikel beschreiben wir welche Unterschiede es im Energiestoffwechsel von unterschiedlichen Zellen des Blutes gibt, welche Parameter wie beurteilt werden müssen und wann eine Kombination verschiedener Techniken unausweichlich ist.
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Mitochondrien sind wichtige Determinanten für Gesundheit, Langlebigkeit, Alterung und Krankheit. In diesem Sinne sind u. a. Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen (Diabetes, diabetisches Syndrom) und neurodegenerative Erkrankungen der mitochondrialen Dysfunktion zuzuschreiben. Häufig wird die intrazelluläre ATP-Messung, mit oder ohne Blockade durch Mitochondriengifte, als Marker für eine mitochondriale Dysfunktion verwendet. Dabei findet weder die Plastizität des zellulären Stoffwechsels zur Energiegewinnung noch die metabolische Programmierung in Abhängigkeit der Aufgabenstellung der jeweiligen Zelltypen Berücksichtigung. Durch die alleinige ATP-Messung kann in der Regel weder die Funktionalität der Zelle noch die mitochondriale Leistungsfähigkeit beurteilt werden. Vielmehr sollte die gebildete ATP-Menge den verschiedenen Stoffwechselwegen (anaerobe Glykolyse; mitochondriale Atmung) zugeordnet werden. Die Parameter ATP, Sauerstoffverbrauch und extrazelluläre Ansäuerung in Ruhe und unter Energieanforderung sind das ideale Profil zur Beurteilung der gesamten zellulären und insbesondere der mitochondrialen Leistungsfähigkeit. In Abhängigkeit der verschiedenen Pathologien dienen Thrombozyten, Lymphozyten oder Monozyten als geeignete Sensoren.
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Autor Prof. Dr. rer. nat. Brigitte König, Dr. rer. nat. Philipp Rohne