Long-COVID integrativ betrachtet
Dr. med. Simon Feldhaus
Das Long-COVID Syndrom zeigt eindrücklich, dass nach einer viralen Erkrankung auch längerfristig teilweise massive Symptome auftreten können. Besonders im Vordergrund stehen Müdigkeit- und Erschöpfungszustände.
Allgemein sind hier bestimmte Definitionen zu beachten:
- Fatigue = Symptom: eine zu den vorausgegangenen Anstrengungen unverhältnismässige, durch Schlaf nicht zu beseitigende und damit krankhafte Erschöpfung körperlicher, geistiger und/oder seelischer Art
- Postvirale Fatigue = auftretend nach viraler Erkrankung
- Fatigue plus = zur Fatigue kommen weitere Symptome wie Muskelschmerzen, neurokognitive Symptome wie Konzentrationsstörungen oder Belastungsintoleranz hinzu
- ME/CFS = komplexe, erworbene Erkrankung neuroimmunologischer Genese (G93.3),
- Chronische Fatigue = Fatigue im Rahmen einer chronischen Erkrankung, welche die ICD-10-Codierung bestimmt, z. B. im Rahmen eine Multiplen Sklerose
Man geht davon aus, dass ca 10 – 15 % der COVID19-Patienten noch zwölf Wochen nach der Infektion unter langanhaltenden Beschwerden leiden. Dementsprechend kann die Infektion mit dem Multiorganvirus SARS-CoV-2 bei vielen Genesenen noch lange nach Abheilung Probleme bereiten. Extreme Erschöpfung (➝ Post-COVID-Fatigue), Abgeschlagenheit und ausgeprägte Müdigkeit sowie kognitive Einbußen, Lungen- und Herzprobleme, anhaltende Geschmacks- oder Riechstörungen, sowie anhaltende Schmerzen (vor allem in der Brustgegend) oder ein beschleunigter Puls sind typische Symptome, die auf ein Long-COVID hinweisen können.
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| Autor | Dr. med. Simon Feldhaus |

