Labordiagnostische Möglichkeiten zum Nachweis immunologisch bedingter Nahrungsmittelunverträglichkeiten
PD Dr. rer. nat. et med. habil. Stephan Sudowe
Die Bezeichnung Nahrungsmittelunverträglichkeit (NMU) stellt den Oberbegriff für alle reproduzierbaren Reaktionen des menschlichen Organismus dar, die regelmäßig oder chronisch im Zusammenhang mit dem Verzehr eines definierten Nahrungsmittels auftreten. In der Regel führt die Aufnahme dieser Nahrungsmittel zu einer lokalen Symptomatik im Verdauungstrakt; die Unverträglichkeit kann aber auch andere Organe wie die Haut, die Atemwege oder das Nervensystem betreffen oder sich als systemische Befindlichkeitsstörung äußern. Aus Sicht des Laien werden gemeinhin alle belastenden Reaktionen, die mit dem Verzehr von Nahrungsmitteln in Verbindung gebracht werden, als Allergien bezeichnet. Diese Einschätzung bedeutet allerdings oftmals eine Fehlinterpretation, weil auch andere nahrungsmittelassoziierte Pathomechanismen als die klassische IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergie für das Auftreten der Symptome verantwortlich sein können. Leider verwenden auch Therapeuten häufig die Begriffe „Unverträglichkeit“, „Allergie“ oder „Intoleranz“ irrtümlicherweise synonym und verursachen dadurch Verwirrung beim Patienten.
Die Vielfältigkeit der verschiedenen Formen einer NMU lässt die exakte Diagnosefindung manches Mal der Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen gleichen. Mit einiger allergologischer und ernährungstherapeutischer Erfahrung kann sich jedoch die Ursachenforschung einer NMU auch wie das gekonnte Zusammenfügen eines Mosaiks aus vielen kleinen Informationen gestalten.
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| Autor | PD Dr. rer. nat. et med. habil. Stephan Sudowe |

