Histaminintoleranz – Pathophysiologie und aktuelle diagnostische Konzepte im Fokus
Dr. rer. nat. Hendrik Seidl
Simone Ritter, M. Sc.
Die Histaminintoleranz (HIT) ist definiert als Unverträglichkeit gegenüber mit der Nahrung aufgenommenem Histamin und beruht auf einer unzureichenden Histamin-Eliminierung. Sie tritt auf, wenn die Geschwindigkeit der Histaminakkumulation die Fähigkeit des Körpers zur HistaminEliminierung übersteigt [1]. Die Hauptursache ist ein Mangel oder eine eingeschränkte Aktivität der Diaminoxidase (DAO), dem Schlüsselenzym für die Eliminierung von Histamin im Gastrointestinaltrakt [2, 3]. Die Prävalenz der HIT wird auf etwa 1 % geschätzt, wobei aufgrund der unspezifischen Symptomatik und einer fehlenden standardisierten Diagnostik von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist. Besonders betroffen sind Frauen über 40 Jahre, die rund 80 % der Patientengruppe ausmachen. Viele Patientinnen und Patienten berichten über wiederkehrende Beschwerden, die zunächst häufig funktionellen Störungen, dem Reizdarmsyndrom oder Allergien zugeschrieben werden, bevor eine mögliche HIT in Betracht gezogen wird [3, 4]
| Seiten | 6 |
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| Autor | Dr. rer. nat. Hendrik Seidl, Simone Ritter, M. Sc. |


