Stellenwert der hochdosierten intravenösen Vitamin-C-Gabe in der Tumortherapie

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Dr. med. Matthias Kraft

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L­Ascorbinsäure (Vitamin C) hat in der Behandlung von Tumorerkrankungen beim Menschen in den letzten Jahren immer mehr an Aufmerksamkeit gewonnen. Verschiedene experimentelle Studien haben gezeigt, dass vor allem pharmakologische Dosen von Vitamin C allein in der Tumortherapie durchaus sehr effektiv sind. Dies vor allem auch in Kombination mit einer Immun­/Chemotherapie oder Bestrahlung sowie in der Kombination mit einer Ziel­gerichteten Tumortherapie. Die zytotoxischen Eigenschaften hoher Dosen an Vitamin C in Tumorzellen scheint mit einer übermäßigen Bildung reaktiver Sauerstoffspezies und der dar­ aus resultierenden Unterdrückung der Energiege­winnung im Glukosestoffwechsel zusammenzuhängen. Grund hierfür ist, dass Tumorzellen eine stark gesteigerte aerobe Glykolyse aufweisen. Diese liefert schnell ATP (Adenosin­5'­triphosphat). Hierzu bedarf es einer stark erhöhten Aufnahme von Glukose in die Tumorzelle, die durch die hoch­regulierte Expression ihrer Glukosetransporter wie GLUT1, GLUT3 und GLUT4 ermöglicht wird. Diese Proteine sind vor allem zuständig für den transmembranösen Transport der oxidierten Form von Vitamin C, Dehydroascorbat (DHA). Hieraus resultiert eine bevorzugte Aufnahme von DHA in die Tumorzellen. Intrazellulär wird DHA schnell zu Vitamin C reduziert, welches dann mit vielen enzyma­tischen Prozessen wie Monoxygenasen, Dioxygenasen und Hydroxylasen interagiert und zahlreiche Stoffwechselprozesse moduliert werden. Vitamin C hat auch das Potenzial, andere Stoffwechselsys­temen in Tumorzellen zu beeinflussen. Dies betrifft insbesondere auch die Reduktion von Eisen(III) zu Eisen(II) in zahlreichen zellulären Metalloenzymen. Unter den eisenabhängigen Dioxygenasen sind Prolylhydroxylasen, die auf die Hypoxie­induzierbaren Faktoren HIF­1/HIF­2 und auf Histon­ und DNA­Demethylasen abzielen. iese werden auch durch epigenetische Faktoren beeinflusst. Es sei in diesem Zusammenhang auch auf den Beitrag von Herrn Kurt Mosetter in diesem Heft verwiesen, welcher in hervorragender Weise die physiologi­sche Rolle von Vitamin C in der Sportmedizin und bei entzündlichen Prozessen im Körper herausgearbeitet hat.

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Autor Dr. med. Matthias Kraft