Postinfektiöse Syndrome – kein Privileg von Coronaviren
Wolfgang Mayer
Ein Großteil der Menschen erholt sich nach den meisten Infektionserkrankungen ohne weitere Folgen, bei einem geringen Teil kommt es allerdings zu Komplikationen auch in Form von langanhaltenden Beschwerden. Diese haben oft diffusen und multisymptomatischen Charakter und sind der ursprünglichen Infektion schwer zuordenbar, werden zum Teil erst lange Zeit danach manifest. Bei diesen Erkrankungen werden neurologische, kognitive, kardiovaskuläre, gastrointestinale und immunologische Symptome beschrieben, die nach der akuten Infektion fortbestehen oder neu auftreten. Die Corona-Pandemie hat das Thema postinfektiöse Syndrome nun wie aus dem Dornröschenschlaf erweckt, bei 10 bis zu 20 % der Infizierten soll es zu einer länger andauernden Symptomatik nach der eigentlichen Infektion kommen, die ab 4 Wochen mit dem Überbegriff Long-COVID bezeichnet wird. Von Post COVID kann dann nach mehr als 12 Wochen Symptomatik gesprochen werden. Vorherrschend sind Fatigue, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Atemprobleme, Geschmacks- und Riechstörungen, Husten, kognitive Einschränkungen und Schlafstörungen. Insgesamt wurden an die 200 Symptome beschrieben. Durch die Pandemie ist das Bewusstsein stark gewachsen, dass für einen Teil der Betroffenen Infektionen zu den Hauptverursachern chronischer Beschwerden gehören.
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| Autor | Wolfgang Mayer |

