Methoden der Untersuchung des alimentären Mikronährstoffstatus – Ein Überblick
Ao Univ-Prof. Dr. med. Wolfgang Marktl
Im Bereich der konventionellen klinischen Medizin ist im Zusammenhang mit der alimentären Versorgung mit Mikronährstoffen vor allem der klinisch manifeste Mangelzustand von Interesse. Dieses Stadium der alimentären Mangelversorgung steht im Zusammenhang mit einer klinisch relevanten Diagnose und folgt in Bezug auf die Diagnostik und Therapie den bewährten Regeln der klinischen Vorgangsweise. Es wird daher in der Klinik auch von Mangelkrankheit gesprochen wie dies der pathogenetischen Denkweise der konventionellen Medizin entspricht. Da die einzelnen klinisch manifesten alimentär bedingten Mangelzustände in Abhängigkeit vom jeweiligen Mikronährstoff charakteristische Symptome und funktionelle Störungen aufweisen, erfolgt danach in der Regel eine Einordnung in das jeweilig relevante klinische Fachgebiet. Eine weitere Facette der Beziehung zwischen dem alimentären Mangel und klinisch manifesten Konsequenzen betrifft die Situation, dass der klinisch manifeste Mangelzustand die Folge einer bereits bestehenden Funktionsstörung ist und mit der Konsequenz einer Malassimilation einhergeht. Bei dieser Situation steht der pathogenetische Gesichtspunkt klar im Vordergrund. Alimentär bedingte Mangelzustände können sich jedoch bei an sich gesunden Menschen als Folge einer länger dauernden inadäquaten Zufuhr von bestimmten essenziellen Nährstoffen entwickeln. Eine solche Situation ist nicht der Pathogenese sondern eher dem Bereich der Salutogenese zuzuordnen.
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| Autor | Ao Univ-Prof. Dr. med. Wolfgang Marktl |

