Medizinische Hyperthermie: Eine kurze Übersicht einer innovativen Methode mit traditionellen Wurzeln

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Prof. Dr. med. Uwe R. M. Reuter

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Einleitung

Die Hyperthermie, das gezielte Erhöhen der Körpertemperatur zur Behandlung gesundheitlicher Beschwerden, hat sich zu einer bedeutenden medizinischen Technik entwickelt. Besonders in der Onkologie hat sie in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Dieser Artikel behandelt die Arten der Hyperthermie, ihre Anwendungen, Indikationen und Kontraindikationen und gibt einen Überblick über historische Hintergründe, aktuelle Forschungsergebnisse und zukünftige Entwicklungen.


Geschichte der Hyperthermie

Die Wurzeln der therapeutischen Hyperthermie reichen bis zu den Ägyptern vor über 2.000 Jahren, als Ärzte erst nach drei Tagen Fieber Ihre pflanzlichen Arzneien verordnen durften, weil alle wussten, dass Fieber viele Erkrankungen heilen kann. Bei den alten Griechen war es Hippokrates (ca. 460 – 370 v. Chr.),der antike griechische Arzt, oft als „Vater der Medizin“ bezeichnet, erkannte die Vorteile von Fieber als natürliche Abwehrreaktion gegen Krankheiten. Seine Einsichten legten den Grundstein für die spätere Nutzung von Wärme in der Therapie. Julius Wagner-Jauregg (1857 – 1940): Der österreichische Psychiater entwickelte die Fiebertherapie durch Induktion von Malariafieber, um die progressive Paralyse bei Syphilis-Patienten zu behandeln. Diese bahnbrechende Arbeit brachte ihm 1927 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ein. William B. Coley (1862 – 1936): Ein amerikanischer Chirurg, der die immunologische Rolle von Fieber bei der Krebsbekämpfung erkannte. Er entwickelte "Coley's Toxine", eine Mischung aus Bakterien, die Fieber und eine Immunantwort hervorrufen sollten, um Krebszellen zu bekämpfen. Manfred von Ardenne (1907–1997): Ein deutscher Forscher, der in den 1960er und 1970er Jahren die Grundlagen für die heutige Hyperthermie-Technologie legte. Er entwickelte Methoden zur Hyperthermiebehandlung von Krebspatienten und führte bedeutende klinische Forschungen auf diesem Gebiet durch. Nach diesen historischen Entwicklungen im Bereich der Fiebertherapie konzentrierte sich die fortschreitende medizinische Forschung auf die sichere Anwendung von Hyperthermie am Menschen insbesondere in der Onkologie. In den letzten Jahrzehnten hat die Integration moderner Technologien die Behandlung durch präzise Temperaturkontrolle wesentlich verbessert und ermöglicht heute eine effektive Anwendung als Ergänzung zu Chemotherapie und Bestrahlung sowie bei nicht-onkologischen Indikationen.

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Autor Prof. Dr. med. Uwe R. M. Reuter