Histaminintoleranz ist nicht nur eine Nahrungsmittelunverträglichkeit
Dr. med. Volker von Baehr
Der Begriff Histaminintoleranz (HIT) ist irreführend, genauso wie die früher verwendeten Bezeichnungen Histaminose oder Histadelie. Dosisabhängig ist nämlich jeder Mensch intolerant gegenüber Histamin, und das Problem ist nicht die pathologisch gesteigerte Empfindlichkeit auf Histamin sondern die individuell bestehende oder krankheitsbegründete vermehrte Menge an Histamin im Blut und im Gewebe. Zudem wird die HIT häufig mit dem Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) oder der mastzellassoziierten Entzündung in einen Topf geworfen, was falsch ist. Tatsächlich stellt die eigentliche HIT eine Form der Nahrungsmittelunverträglichkeiten dar. MCAS und mastzellassoziierte Entzündung sind aber in der Regel unabhängig vom Nahrungshistamin, weshalb hier oft auch eine strenge histaminreduzierte Diät keine Besserung bringt.
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| Autor | Dr. med. Volker von Baehr |

