Die adulte ADHS – Therapiestandards und Nahrungsergänzung
Die adulte ADHS – Therapiestandards und Nahrungsergänzung
Prof. Dr. biol. hum. Dipl.-Psych. Petra Retz-Junginger, Louisa Frischbier, Dr. rer. med. Lisa Giesen (M.Sc.), Prof. Dr. med. Wolfgang Retz
Einleitung
Die Erkrankung „Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung“ (ADHS) wird häufig hauptsächlich mit Kindern und Jugendlichen assoziiert. Da die Störung sich in der Regel im Kindesalter ausbildet und es mit zunehmendem Alter meist zu einer Symptomverschiebung kommt, wurde die Erkrankung bis 1990 im internationalen Klassifikationssystem ICD ausschließlich bei Kindern beschrieben [1]. Erst 1991 wurde die Eingrenzung der Erkrankung auf das Kindesalter in der ICD aufgehoben und die zeitliche Stabilität der Störung eingeräumt. Diese Erweiterung war notwendig, vor allem im Hinblick darauf, dass adulte ADHS mit einer Prävalenz von ca. 3,1 % in Deutschland [2] zu einer der häufigsten psychischen Störungen des Erwachsenenalters zählt. Die Prävalenzschätzung für das Kindesalter liegt mit 4,8 % [3] über diesem Wert. Verlaufsstudien legen eine Persistenz der Symptomatik bei bis zu 60 % der Betroffenen dar [4] – eine Tatsache, die lange Zeit unterschätzt wurde. Ein chronischer Verlauf der ADHS ist oftmals gegeben.
| Seiten | 9 |
|---|---|
| Autor | Prof. Dr. biol. hum. Dipl.-Psych. Petra Retz-Junginger, Louisa Frischbier, Dr. rer. med. Lisa Giesen (M.Sc.), Prof. Dr. med. Wolfgang Retz |


