Autoaggression des Immunsystems

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Autor: PD Dr. rer. nat. et med. habil. Stephan Sudowe

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Die Aufgaben des Immunsystems sind vielfätig und komplex. Der Schutz vor Infektionen mit pathogenen Fremdorganismen (Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten) erfordert eine leistungsfähige Aktivierung von Immunzellen, damit die eindrin-genden Mikroben effizient abgetötet werden. Gleichsam muss das Immunsystem sicherstellen, dass veränderte körpereigene Zellen wie z. B. mali-gne oder virusinfizierte Zellen aufgespärt und eli-miniert werden, um die Entstehung von Tumoren zu verhindern und Virusinfektionen zu bekämpfen. Dem Immunsystem stehen zu diesen Zwecken humorale Komponenten wie das Komplement-system, antimikrobielle Akute-Phase-Proteine und nicht zuletzt die Antikörper als effiziente Effektor-moleküle sowie geeignete zelluläre Abwehrme-chanismen wie Phagozytose oder Zytotoxizität zur Verfügung. Sowohl in der immunologischen Homöostase als auch nach Stimulation darf sich die Aktivität des Immunsystems aber keinesfalls gegen körpereigene Gewebe und Organe rich-ten, damit unerwünschte selbstzerstörerische Prozesse vermieden werden. Aus diesem Grund haben sich in der Evolution des Immunsystems diverse Kontrollmechanismen entwickelt, die eine Toleranz gegenüber vom Immunsystem als ungefährlich eingestuften körpereigenen Zellen oder Fremdantigenen gewährleisten. Im Fall einer Dys-regulation dieser Kontrollmechanismen und einem Durchbruch der immunologischen Toleranz kann es zu autoaggressiven immunologischen Prozes-sen kommen, an denen selbstreaktive Zellen des angeborenen Immunsystems (Autoinflammation) und/oder des adaptiven Immunsystems (Autoim-munität) ursächlich beteiligt sind und die teilweise schwerwiegende Erkrankungen zur Folge haben können.

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Autor PD Dr. rer. nat. et med. habil. Stephan Sudowe