Eine neue Ära der endothelialen Dysfunktion
Autor: Florian Schilling
Kardiovaskuläre Erkrankungen stellen in Industrienationen die Todesursache Nummer 1 dar, noch vor Krebs. Beide weisen eine stetig steigende Prävalenz auf, das Rennen um die zukünftige Spitzenposition ist offen. Kardiovaskuläre Pathologien wie KHK, Herzinsuffizienz, Arteriosklerose oder Hypertonie (bzw. die allseits beliebte Kombination dieser Phänomene) wurden lange Zeit als separate Entitäten angesehen. Zunehmend wird aber klar, dass häufig ein grundlegender und gemeinsamer Pathomechanismus in Form der Endothelialen Dysfunktion (ED) besteht. Diese hat im Rahmen der Pandemie eine völlig neue Dynamik bekommen: Einerseits erwiesen sich entsprechend vorbelastete Menschen als Hochrisikogruppe für schwere Covid-Verläufe (insbesondere im Kontext Diabetes/Metabolisches Syndrom/Adipositas/Hypertonie), andererseits zeichnen sich schwere und letale Covid-Verläufe häufig durch Exazerbation einer ED aus (Hyperkoagulation, Ventilations-Perfusions-Mismatch, Viskositätsveränderungen, Hyperin-flammation) – und weniger durch die primäre pulmonale Manifestation.
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| Autor | Florian Schilling |

