Die Wasserstoff-Energiewende
Em.Prof. Dr. Erich F. Elstner
Ein grundlegender Prozess des Lebens?
Der kleine Unterschied zwischen den Lebensformen
Zum Leben auf der Erde war schon immer die Energie der Sonne nötig, eine Einteilung in „autotrophe und heterotrophe Organismen“, also „grob“ gesagt in Pflanzen und Tiere, gäbe es auch nicht ohne sie. Wir diskutieren heute über eine „Energiewende“ und meinen damit die Verwendung von Wind- und Sonnenenergie für den Betrieb von Maschinen anstelle von Kohle, Öl und Gas, versunkener Relikte einer Jahrmillionen- andauernden Speicherung von Produkten der Sonneneinstrahlung auf Pflanzen. Wenn es nun aber um eine neue, echte und schnelle „Energiewende“ geht, die also nicht erst innerhalb von Jahrtausenden oder gar Jahrmillionen ablaufen soll, so wurde diese schon, lange vor dem Erscheinen der Menschen, von Euglena gracilis erfunden: Diese leicht gelbliche, einzellige Alge schwimmt beliebig lang mit einem „Geiselmotor“ im Dunkel durch ihre Nährlösung, freut sich aber wenn es hell wird. Dann erinnert sich eine Steuerung in ihrem Zellkern, dass sie jetzt ihre „latente Lichtmaschine“ aufbauen kann: Sie legt den Hebel von „heterotroph auf autotroph“ um, wird grün und macht die Luken für organische Substrate dicht. Sie lässt dann nur noch die nötigen Nährsalze (Dünger) an Bord und paddelt ohne organischen Proviant von außen, Sauerstoff produzierend und kaum mehr atmend, lustig weiter. Ernähren kann sie sich jetzt selber, sie ist jählings Selbstversorger geworden. Beneidenswert? Vom Wirtschafts- wie vom Umweltminister des Staates Biotopistan sicherlich hoch gelobt! Wenn wir uns einmal klarmachen wollen, was den grundlegenden Unterschied zwischen den beiden Lebensformen ausmacht, so sind es (vereinfacht und auf das Wesentliche reduziert) eigentlich nur die „Bindungspartner“ für den Wasserstoff als Energieträger: bei den heterotrophen ist es der reduzierte Wasserstoffträger, NAD(P)H2 und bei der autotrophen ist es schlicht und einfach Sauerstoff, oder das „Licht-aktivierte“ Wasser, H2O.
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| Autor | Em.Prof. Dr. Erich F. Elstner |

