Chronische Entzündung – Pathogenese und Diagnostik
Autor: Dr. med. Volker von Baehr
Patienten mit chronischen Erkrankungen zeigen
sehr häufig die laborchemischen Anzeichen für
eine bestehende systemische Entzündung. Häufig
wird dann nach der Ursache gesucht. In den
meisten Fällen gibt es aber nicht DEN einen Auslöser.
Die Ursache ist meist multikausal. Infektionserreger
oder Autoantigene können beteiligt sein
ebenso wie endogene oder exogene Umwelttrigger,
die den Entzündungsprozess fördern. In der
Regel sind es mehrere Auslöser, die „das Fass
zum Überlaufen gebracht haben“. Bei Patienten
mit chronischen Entzündungserkrankungen entwickelt
sich oft über Jahre ein Circulus vitiosus, denn
Entzündung bedingt eine Störung der Immuntoleranz
die dann selbst wiederum kausal für individuelle
(Über)Immunreaktionen ist. Nur ein intaktes
Immunsystem schafft es, auf die zahlreichen und
in der Neuzeit weiter zunehmenden Umwelttrigger
tolerant zu sein und diese nicht mit Entzündung
zu beantworten. Bei einer Intoleranz des Immunsystems
kommt es hingegen zu einer inadequaten
gesteigerten Immunantwort auf Fremdreize. Man
kann die chronische Entzündung auch als „Erkrankung
des Immunsystems“ bezeichnen. Die vorliegende
Arbeit stellt die aktuelle Sicht auf die Pathogenese
der chronischen Entzündung dar.
| Seiten | 8 |
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| Autor | Dr. med. Volker von Baehr |


