Arthrose: Mikroimmuntherapie und andere Behandlungsmöglichkeiten
Autor: Dr. med. Petra Blum
Einleitung
Die Arthrose ist weltweit die häufigste Gelenkerkrankung, wobei ihre Inzidenz mit zunehmendem Alter steigt. Sie zeichnet sich durch eine degenerative Veränderung der Knorpel- und Knochenstruktur aus, die schließlich zur Gelenkdeformierung und -zerstörung führt. Zu Beginn wird die Knorpelschicht leicht rau. In der folgenden Phase wird der hyaline Knorpel durch Granulationsgewebe und minderwertigere Faserknorpel ersetzt. Aus nekrotischem Knorpel- und Knochengewebe entstehen die sogenannten Pseudozysten (Geröllzysten). Im weiteren Verlauf treten Ulzerationen auf und letztendlich kommt es durch verminderten Knorpelschutz zur Abflachung der Knochenplatte des Gelenkes, was zur Entstehung von Osteophyten beiträgt. Im Allgemeinen können alle Gelenke des Körpers von einer Arthrose betroffen sein. Am häufigsten tritt sie jedoch in den folgenden auf: Kniegelenk (Gonarthrose), Hüftgelenk (Coxarthrose), Daumensattelgelenk (Rhizarthrose) und Großzehengrundgelenk (Hallux valgus). Es werden zwei Formen der Arthrose unterschieden: die primäre Arthrose, die genetisch bedingt und/oder altersbedingt ist, und die sekundäre Arthrose, die im kausalen Zusammenhang mit Traumata, Fehlbildungen sowie -haltungen, endokrinen Störungen sowie mit medikamenteninduzierten oder internen Erkrankungen steht. Bei beiden Formen sind in der aktivierten Phase, neben Schmerzen, Entzündungsprozesse zu verzeichnen, die zumeist mit Gelenkerguss, Schwellung und eine deutliche Funktionsbeeinträchtigung einhergehen. Wissenschaftliche Untersuchungen legen sogar nahe, dass inflammatorische Prozesse nicht nur eine Folge, sondern auch eine Ursache von Arthrose darstellen und sogar in den Anfangsstadien wesentlich zum Knorpelabbau beitragen könnten [Sokolove & Lepus 2013]. Die Arthrose ist ein schleichender Prozess, der anfangs meist keine Beschwerden hervorruft. Erst bei leichten Bewegungseinschränkungen, belastungsabhängigen Schmerzen und Anlaufschmerz wird die Diagnose gestellt. Die klinische Untersuchung zeigt eine funktionelle Einschränkung, eine Gelenkkontur oder eine muskuläre Dysbalance. Weiterführende bildgebende Untersuchungen wie Sonografie, Röntgen, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie zeigen den Ausprägungsgrad der Arthrose. Dabei ist immer wieder auffallend, dass der Befund der bildgebenden Diagnostik und die vom Patienten angegebenen Beschwerden, wie Bewegungseinschränkung oder Gelenkschmerz, oft nicht übereinstimmen.
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| Autor | Dr. med. Petra Blum |


