Aktuelle Forschungsarbeiten: Komplementärmedizin in der Onkologie
Heike Lück-Knobloch
Damit ein bösartiger Tumor entstehen kann, müssen Krebszellen dem Angriff des Immunsystems entgehen. Dies geschieht über eine Tarnung oder indem sie das Immunsystem direkt manipulieren oder schwächen. Zu den weiteren Kennzeichen (Hallmarks) von Krebs gehört unter anderem, dass Krebszellen Entzündungsreaktionen für ihr Wachstum und Überleben nutzen. Daher sind antientzündliche Vitalstoffe wie Vitamin D, Omega3-Fettsäuren, Selen etc. sinnvoll, insbesondere wenn Defizite bestehen. Eine Misteltherapie kann vor allem die Lebensqualität positiv beeinflussen.
Komplementärmedizinische Maßnahmen sind Ergänzungen oder Optimierungen der Krebsstandardtherapien. Sie sind ausdrücklich zu unterscheiden von „alternativen Therapien“, die erprobte konventionelle Behandlungen ersetzen sollen. Komplementärmedizinische Maßnahmen haben keinen eigenständigen Einfluss auf rezidiv- oder metastasenfreie Zeiten bzw. Überlebenszeiten. Sie können aber Nebenwirkungen der Standardtherapien verringern bzw. verhindern und somit die Lebensqualität stabilisieren. Dadurch können die Standardtherapien bzgl. Dosierung und Zeitintervall optimal eingesetzt werden, was die Heilungschancen verbessert. Für einzelne komplementäre Therapiemaßnahmen existieren Daten aus kontrollierten klinischen Studien. Sie bestätigen deren Unbedenklichkeit und Wirksamkeit, erkennbar am Patientenvorteil, der sich vor allem durch eine bessere Lebensqualität durch Verminderung von tumor- bzw. therapiebedingten Beschwerden bzw. Nebenwirkungen offenbart. Eine Absprache mit dem behandelnden Arzt ist dennoch erforderlich, um unerwünschte Wechselwirkungen mit anderen Therapiemaßnahmen zu verhindern und mögliche Nebenwirkungen rechtzeitig zu erfassen [1].
| Seiten | 5 |
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| Autor | Heike Lück-Knobloch |

