ADHS: Exekutivfunktionen, Aptitude-Treatment-Interaction und personalisierte Therapie
ADHS: Exekutivfunktionen, Aptitude-Treatment-Interaction und personalisierte Therapie
Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Kristin Krajewski
ADHS im Öffentlichkeitsfokus
Kaum eine andere Erkrankung oder psychische Störung wird in den Medien seit Jahren so kontrovers diskutiert wie die Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätsstörung (ADHS). Dabei stehen dem einerseits in der wissenschaftlichen Forschung vielfach untersuchten und einhellig anerkannten Syndrom auf der anderen Seite Auffassungen gegenüber, wonach es sich bei ADHS um eine von der Pharmaindustrie oder anderen Gruppen erfundene, eigentlich nicht existente „Mode-krankheit“ handele, welche durch soziale Faktoren wie schlechte Erziehung, Vernachlässigung, Gleichgültigkeit und/ oder mangelnde elterliche Nähe, Wärme und Fürsorge verursacht sei (die Kinder bekämen nicht genügend Aufmerksamkeit). Gleichfalls herrscht in der Wissenschaft gerade bezüglich ADHS große Einigkeit über eine hohe genetische Bedingtheit dieser psychischen Störung (bei Verwandten 1. Grades 5- bis 10-fach erhöhtes Risiko [1]). Jedwede Forschung darf daher an keiner Stelle Zweifel aufkommen lassen, dass ADHS auch in liebevollen, fürsorglichen und konsequent erziehenden Elternhäusern auftreten kann und primär nicht erziehungsbedingt ist.
| Seiten | 8 |
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| Autor | Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Kristin Krajewski |


